"Sensation", "Kurswechsel", "Mogelpackung"?

Vor Weihnachten kündigte der Vatikan an, dass Segnungen gleichgeschlechtlicher und wiederverheirateter Paare möglich sind. Die Meldung war eine kleine Sensation und führte zu vielen Reaktionen in Kirche und Gesellschaft weltweit - positiv oder kitisch. Dann kam am 8. Januar die Erklärung zur Erklärung, die einige Präzisierungen enthält. Rudert der Vatikan wieder zurück? Ist es doch nur ein Segen zweiter Klasse, en passant erteilt? Und in welcher Lage befindet sich Kurienkardinal Víctor Manuel Fernández, der als Chef des Dikasteriums für die Glaubenslehre verantwortlich ist?

Andreas Batlogg SJ wirft einen Blick auf die Kommentare dazu. Kardinal Reinhard Marx meinte bei einer Diskussion im Münchner Presseclub, das Schreiben "eiere" etwas herum. Er wundere sich über manche Wortwahl. Andererseits: "Für uns mag das nur ein kleiner Schritt sein. Aber für manche in der Weltkirche ist das gewaltig, das so zu hören, dass das möglich sein soll. In Afrika werden da einige mit dem Kopf schütteln." Und der Pfarrer, der vor Monaten zwei Homosexuelle gesegnet hat, wird den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki nun fragen, ob er die ihm dafür erteilte Abmahnung zurücknimmt.

Lesen Sie den Kommentar von Andreas Batlogg SJ in seinem Franziskusblog: Von der »schönen Bescherung« zum »Scherbenhaufen«: die Erklärung zur Erklärung

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