"JRS hilft"

Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS) ist dafür bekannt, an Brennpunkten menschlicher Not ganz konkret aus dem Glauben zu leben und zu handeln. Durch Angebote wie Rechtsberatung und die Betreuung von Menschen in der Härtefallberatung wenden sich Hilfesuchende an uns. Und so sind wir auch in der Covid-19 Krise Anlaufstelle für vielfältige Anliegen.

Die Corona-Pandemie stellte viele, gerade ärmere Menschen vor große Herausforderungen. Wenn sie ihre Arbeitsstelle verlieren oder durch Kurzarbeit ihren Lebensunterhalt kaum noch bestreiten können, sind sie auf Hilfe angewiesen. „Als Ausländer habe ich viel in dieser Gesellschaft gelernt. Wenn ich etwas brauchte, fand ich immer Unterstützung. Daher ist jetzt für mich die Zeit, um anderen zu helfen“, sagt Kerollous Shenouda, der Initiator der Aktion “JRS hilft”.

Er und sein Team kennen schwierige Situationen und möchten mit ihrem Engagement beim JRS „Danke“ sagen für die Aufnahme hier in Deutschland und die Unterstützung, die sie erhielten. Im April des letzten Jahres begannen sie mit der Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen für besonders Bedürftige. Dank der Hilfe des Flüchtlingsfonds des Erzbistums Berlin und vielen privaten Spenden konnte das Team für mehr als 115 Familien und 50 Einzelpersonen ein Lichtstrahl in der Not sein und sie mit Lebensmittel-Gutscheinen unterstützen. Mit zunehmenden Lockerungen verlagerten sich die Probleme von akuten finanziellen Sorgen hin zur Suche nach langfristigen Perspektiven. Im Projekt "JRS hilft" fördern wir schwerpunktmäßig Qualifizierungen und weiterführende Sprachkurse, unterstützen bei der Ausbildungsplatzsuche und helfen den Betroffenen, eine Zukunft für sich zu finden.

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Jesuiten-Flüchtlingsdienst

„JRS hilft“
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Zwischenbericht Juni 2020

Die Sonne scheint auf eine Gruppe schwatzender Menschen im Hof der Canisius Kirche. Menschen verschiedenster Herkunft kommen vorbei, Gutscheine werden überreicht und schon kommt eine neue Familie. Es wird geredet über Studium, Arbeit, die Familie oder den Deutschkurs.

Getragen vom JRS in Berlin und von einigen Freiwilligen besteht seit etwa Mitte April die Aktion JRS hilft. Die Idee entstand aus einem Gespräch zwischen Pater Claus Pfuff SJ und Kerollous Shenouda, welcher der Initiator der Aktion ist. Bei dieser werden Gutscheine für die Bio Company an Personen gegeben, die sich aufgrund der Corona-Pandemie in Kurzarbeit befinden oder dadurch ihre Arbeit verloren haben. Zweimal die Woche werden die Gutscheine von Freiwilligen mit Fluchterfahrung ausgeteilt. Dies unterstützt jene, welche von der Covid 19- Pandemie besonders betroffen sind und fördert außerdem die Partizipation von Migrant*innen in der deutschen Gesellschaft. Das Projekt JRS hilft vereint also kurzfristige und akute Hilfe mit einer nachhaltigen Unterstützung Geflüchteter im Integrationsprozess.

Fady, ein Freiwilliger bei JRS hilft, erzählt, dass er sich schon lange engagieren wollte und nun endlich die Chance dazu hat. Das Besondere an der Arbeit des JRS sei, dass keine Unterschiede zwischen den Menschen gesehen werden. Helfende und unterstützte Menschen befänden sich auf Augenhöhe, ganz unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Das offenbart sich in der Arbeit von JRS hilft mit aller Klarheit. In den letzten eineinhalb Monaten wurden Personen aus 14 verschiedenen Ländern unterstützt. Allmählich spricht sich die Vergabe der Gutscheine herum, was daran zu bemerken ist, dass immer wieder neue Personen kommen. So konnten innerhalb der letzten Wochen mehr als die Hälfte der Gutscheine bereits verteilt werden. Davon profitierten bisher 296 Personen, darunter 25 Einzelpersonen, während die restlichen Gutscheine an insgesamt 64 Familien verteilt wurden. Sie kommen aus allen möglichen Standorten in Berlin und fahren zum Teil weite Strecken, um zu JRS hilft zu gelangen. Aufgrund der hohen Kosten der öffentlichen Verkehrsmittel wurden die Beschränkungen der maximalen Anzahl von Gutscheinen, die ausgegeben werden, aufgehoben. Dadurch relativiert sich der finanzielle Aufwand für den Erhalt der Gutscheine.

JRS hilft ist ein großer Erfolg und es bereitet Freude, die Arbeit des Teams und die Entwicklung des Projekts zu beobachten. An dieser Stelle wollen wir uns außerdem erneut bei allen Spender*innen bedanken!

Der Initiator von "JRS hilft" Kerollous Shenouda sagt zu seiner Motivation, dieses Projekt angestoßen zu haben:

Wegen der aktuellen Situation wissen wir, dass viele Unternehmen ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Bereits rund 22.600 Unternehmen haben in Berlin Kurzarbeit angezeigt. Daher ist mir klar geworden, dass Menschen mehr als sonst Hilfe benötigen. Pater Pfuff und ich haben dann gemeinsam überlegt, welche Unterstützung wir anbieten können. Zuerst haben wir an die Leute gedacht, die ihren Job verloren haben oder sich in Kurzarbeit befinden. Die Idee ist: wir bieten Lebensmittelgutscheine an.

Als Ausländer habe ich viel in dieser Gesellschaft gelernt. Wenn ich etwas brauchte, fand ich immer Hilfe und Unterstützung, daher ist es jetzt Zeit "Danke" zu sagen. Wir müssen einander Hoffnung bringen. Wir sind füreinander da, in schlechten Zeiten genauso wie in guten Zeiten.
 

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