Der Jesuit Refugee Service / JRS wurde im November 1980 von Pedro Arrupe SJ, dem damaligen Generaloberen der Gesellschaft Jesu, angesichts der Not vietnamesischer Bootsflüchtlinge gegründet.
Nach dem Ende des Vietnamkrieges 1975 flohen Hunderttausende Südvietnamesen aus ihren Häusern und zogen in überfüllten Booten über das Südchinesische Meer. Viele überlebten die Reise nicht; sie wurden von Piraten getötet oder ertranken wegen Stürmen und rauer See. Pedro Arrupe fühlte sich angesichts der Bilder in den Medien verpflichtet zu handeln. In einem aufrüttelnden Brief an alle Ordensprovinzen rief er zu einem koordinierten Einsatz für Flüchtlinge auf. „Diese Situation ist eine Herausforderung für die Gesellschaft Jesu, die wir nicht ignorieren dürfen... Mit unserem Ideal der Universalität, der Anzahl der uns zur Verfügung stehenden Einrichtungen und der aktiven Mitarbeit vieler Laien sind wir besonders gut gerüstet, um dieser Herausforderung zu begegnen und Dienste anzubieten“, heißt es in dem Brief.
Als Konflikte in Mittel- und Lateinamerika, Südosteuropa und in ganz Afrika ausbrachen, wuchs der JRS schnell über seine Unterstützung der vietnamesischen Bootsflüchtlinge in einigen Lagern in Südostasien hinaus zu einer Hilfsorganisation für Flüchtlinge auf der ganzen Welt. 20 Jahre später wurde der JRS am 19. März 2000 offiziell als Gründung des Staates Vatikanstadt registriert. Heute ist er mit etwa 1.200 Mitarbeitenden in mehr als 50 Ländern vertreten – ganz im Sinne von Pedro Arrupe, der in seinem Brief schrieb: "Ich betrachte dies als ein Apostolat von größter Bedeutung heute wie in der Zukunft und von großem geistlichem Nutzen für die Gesellschaft Jesu."
Sehen Sie sich hier ein Video (in Englisch) über die Gründung des JRS an.