Am Samstag, 13. August, ist in im Alten- und Pflegeheim Sankt Michael in München Pater Leonhard Dillitz SJ verstorben. Er wirkte viele Jahre in München als Seelsorger und war ein sehr gefragter Beichtvater.
Leonhard Dillitz wurde 1927 in Sittenbach als Sohn des Landwirts Anton Dillitz und seiner Frau Barbara geboren. Er hatte sechs Geschwister. Seine Schulzeit absolvierte er – von Kriegswirren unterbrochen – im Knabenseminar in Freising. Ab 1943 diente er als Flakhelfer zunächst in München, dann ab 1945 an der Ostfront, bis er mit Kriegsende zwei Jahre in Kriegsgefangenschaft geriet, zuletzt in Soswa und Alapajewsk im Ural. Dort lernte er Russisch und begann, sich zeitlebens für Russland zu interessieren.
1949 trat er zunächst in das Priesterseminar in Freising ein, dann 1950 in das Noviziat der Jesuiten in Pullach. Es folgten das einjährige Juniorat auf der Rottmannshöhe, weitere drei Jahre in Pullach für die philosophischen Studien und ein Jahr als Erzieher in der Stella Matutina in Feldkirch. Von 1957 bis 1961 studierte er Theologie in Innsbruck. 1960 empfing er die Priesterweihe in St. Michael in München, 1963 legte er die letzten Gelübde ab.
Von 1962 bis 1971 arbeitete Pater Dillitz als Kaplan in St. Konrad in Hof und wechselte dann nach München - in die Stadt, in der er Zeit seines verbleibenden Lebens wirken sollte. Von 1972 bis 1998 war Leonhard Dillitz als Seelsorger in St. Michael tätig, wo er unter anderem ein gefragter Beichtvater war.
1998 zog er in das Berchmanskolleg, blieb jedoch weiterhin vor allem im Beichtstuhl in St. Michael aktiv. Seit Ende 2020 lebte er im Alten- u. Pflegeheim Sankt Michael in München.
R.I.P.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 25. August 2022, um 14:30 Uhr auf dem Ordensfriedhof in Pullach, Wolfratshauser Straße 30, statt. Um 18 Uhr wird dann das Requiem im Rahmen der Abendmesse in der Jesuitenkirche St. Michael, Neuhauser Straße 6 (Fußgängerzone), D-80331 München, gefeiert.
Wissenswertes
In memoriam
Wir danken unseren Mitbrüdern, die nach Hause und zu Gott heimgekehrt sind, und wir werden nicht vergessen, was Gott durch ihr Leben und ihren Dienst an seinem Volke gewirkt hat.
All Ihr Heiligen und Seligen der Gesellschaft Jesu kommt ihnen zu Hilfe!
Ewiger Gott, du wolltest nicht, dass der Tod das Ende sei, sondern dass durch ihn dein Sohn verherrlicht werde. Strecke deine Hand aus über unsere verstorbenen Mitbrüder, damit sie, die in Christus neugeboren wurden, die Fülle des Lebens erhalten durch Christus, unseren Herrn.
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe. Und das ewige Licht leuchte ihnen. Sie mögen ruhen in Frieden. Amen.
Lebensgeschichten
Jeder Jesuit ist ein Mensch, der in den Exerzitien darum betet, Gott in allem bereitwilliger zu lieben und zu dienen. So viele Wege es gibt, Gott zu suchen und zu finden, so viele unterschiedliche Wege gibt es im Orden, wie Jesuiten ihre eigene Berufung gefunden und in ihrem Leben Ausdruck gegeben haben. Bis heute stellen sich nach dem Vorbild des hl. Ignatius Jesuiten in der ganzen Welt in den Dienst an Gott und den Menschen. Sie alle sind sich bewusst, dass sie als Sünder berufen sind, der Gemeinschaft anzugehören, die mit dem Namen Jesu bezeichnet wird. Oftmals wird gerade in den Brüchen und Widersprüchen der Biografien und sogar im äußerlichen Scheitern sichtbar, was es bedeutet, "unter dem Banner des Kreuzes“ zu leben und Christus immer mehr nachzufolgen. Gottes- und Nächstenliebe sind immer miteinander verknüpft, und die Beziehung zu Gott realisiert sich in den Beziehungen zu den Mitmenschen und umgekehrt.
Jesuitenorden
Wir Jesuiten - die "Gesellschaft Jesu" - sind eine Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche. "Jesuit" kommt von "Jesus". Und so verstehen wir uns auch: Wir sind "Gefährten Jesu", Männer, die in Freundschaft zu Jesus Christus leben und sich von Ihm in Dienst nehmen lassen. Hinter unseren Namen schreiben wir das Kürzel "SJ" für "Societas Jesu", was übersetzt heißt: Gesellschaft Jesu. Seit der Gründung 1540 durch Ignatius von Loyola leben und arbeiten wir für die Verkündigung des Evangeliums. Unsere Schwerpunkte sind der Dienst am Glauben, die Förderung der Gerechtigkeit und der Dialog der verschiedenen Kulturen und Religionen. "Gott suchen und finden in allen Dingen" und "Alles zur größeren Ehre Gottes" - mit diesen Worten drückt sich unser geistliches Profil aus. In der Zusammenarbeit mit vielen anderen, die unsere Vision und unsere Werte teilen, leben und arbeiten in der Zentraleuropäischen Provinz der Jesuiten derzeit 380 Patres und Brüder. Unser Einsatz konzentriert sich auf ► Bildung an unseren Schulen sowie Forschung an unseren vier Hochschulen ► Exerzitien (Geistliche Übungen), Glaubensorientierung und Seelsorge in den Jesuitenkirchen ► Soziales Engagement in der Flüchtlingsarbeit ► Internationale Kooperation weltweit und Dialog der Religionen.