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Schicksal von italienischem Jesuit in Syrien weiter ungewiss

Rom (KNA/r) - Sechs Jahre nach der Entführung des Jesuiten Paolo Dall'Oglio haben Angehörige Versäumnisse bei den Nachforschungen beklagt. Die syrische Stadt Rakka, wo der Italiener im Juli 2013 verschleppt worden war, sei seit Ende 2017 befreit, aber man habe noch immer keine Nachricht über sein Schicksal, erklärten Geschwister Dall'Oglios am Montag vor Journalisten in Rom.

Unterdessen hat das "Rewards for Justice"-Programm (RFJ) der US-Regierung nun eine Belohnung für Informationen zum Verbleib Dall'Oglios ausgesetzt, berichtet die französische Tageszeitung "LaCroix" am Sonntag. Die Summe beläuft sich auf bis zu fünf Millionen US-Dollar (knapp 4,5 Millionen Euro) und gilt auch für Hinweise zu vier weiteren, in Syrien seit 2013 vermissten christlichen Geistlichen.

Vor wenigen Tagen hatte sich Papst Franziskus in einem Brief direkt an den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad gewandt und nicht nur um konkrete Gesten für die Zivilbevölkerung der umkämpften Region Idlib gebeten, sondern auch um Aufmerksamkeit für alle während des Konfliktes verschwundenen Menschen.

Der römische Jesuit und Islamwissenschaftler Paolo Dall'Oglio arbeitete seit den 1980er-Jahren in Syrien und setzte sich besonders für die Ökumene und den christlich-islamischen Dialog ein. Wegen Kritik am syrischen Regime und angeblicher Unterstützung von Rebellen wurde er 2012 aus Syrien ausgewiesen. Am 29. Juli 2013 Juli wurde Dall'Oglio verschleppt, als er versuchte, im Konflikt zwischen islamistischen Kämpfern und Kurden zu vermitteln. Dazu war er ins Quartier der Gruppe "Islamischer Staat Irak und Levante" in Rakka nahe der türkischen Grenze gereist. Papst Franziskus und der Jesuitenorden bekundeten mehrfach ihre Besorgnis über das Schicksal Dall'Oglios und forderten seine Freilassung.

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