Pater Josef Bruhin SJ ist am Nachmittag des 18. Oktober in Zürich verstorben. Er wurde 1934 in Lachen am Zürichsee geboren. Nach der Matura im Benediktinergymnasium Einsiedeln trat er in das Noviziat in Rue ein. Von 1956-1959 studierte er Philosophie im Berchmanskolleg in Pullach bei München. Es folgte eine Station im Jesuitenkolleg Stella Matutina, wo ihn die Schüler als Internatspräfekten sehr schätzten. Von 1962 bis 1966 studierte er Theologie in Lyon und wurde in Mariastein zum Priester geweiht.
1974 legte er in Zürich die Letzten Gelübde ab. Ab 1966 bildete Zürich seinen Lebensmittelpunkt. Er begann als Studentenseelsorger, doktorierte und war Motor der politischen Prozesse, die 1973 zur Abschaffung des Jesuitenverbots in der Schweizer Bundesverfassung führten. Von 1975 bis 1981 war er Provinzial der Schweizer Jesuiten. Von 1982 bis 2009 wirkte er in verschiedenen Funktionen in der Kommunität der Jesuiten und bei der Zeitschrift „Orientierung“. Von 2011 bis 2021 war er Socius des Schweizer Provinzials.
Pater Bruhin hat den Züricher und den Schweizer Katholizismus bei dessen Übergang von der vorkonziliaren in die nachkonziliare Zeit mit seiner Schaffens- und Urteilskraft, seinem politischen Instinkt und seiner geerdeten, ökumenisch-offenen Frömmigkeit entscheidend geprägt. Zahlreiche basiskirchliche, bischöfliche und zivilgesellschaftliche Kommissionen, Gremien und Institutionen verdanken ihm als Mitarbeiter und Präsidenten viel. „Es geht mir um das Reich Gottes, das andere ertrage ich“, war seine Haltung. Bis kurz vor seinem Tod kommentierte er nüchtern und direkt und durchwanderte neugierig seine Stadt. Im September 2024 verschlechterte sich seine Krankheit. Die letzten Lebenstage verbrachte Pater Bruhin im Stadtspital Waid.
R.I.P.
Die öffentliche Bestattung findet am Mittwoch, 30. Oktober 2024, um 10:30 Uhr auf dem Friedhof Manegg in Zürich statt, die Trauerfeier im Anschluss in der katholischen Kirche St. Franziskus (Albisstrasse | 8038 Zürich)
Nachrufe
Nachruf von P. Franz-Xaver Hiestand SJ auf Kath.ch: «Es geht mir um das Reich Gottes»
Br. Willi Anderau für die Katholische Kirche im Kanton Zürich: Erinnerung an mutige Weggefährten
