• Jesuiten in Innsbruck
  • Christian Marte SJ, Rektor des Jesuitenkollegs, Foto: Christian Ender
  • Andreas Schermann, Rektor des Canisianums SJ, Foto: Christian Ender
  • Bernhard Heindl SJ, Rektor der Jesuitenkirche, Foto: Christian Ender
  • Helmut Schumacher SJ, Leiter der Zukunftswerkstatt Innsbruck und dem mk Jugendzentrum,Foto: Christian Ender
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Jesuitenkolleg Innsbruck erwartet Erneuerungen

Innsbruck – Das Jesuitenkolleg Innsbruck formuliert für den römischen Synodalen Prozess konkrete Erwartungen, wie sich die Katholische Kirche erneuern muss. Die Rektoren des Jesuitenkollegs, Christian Marte SJ, der Jesuitenkirche, Bernhard Heindl SJ, des Collegiums Canisianum, Andreas Schermann SJ, und der Leiter der Zukunftswerkstatt, Helmut Schumacher SJ unterzeichneten am 2. Februar eine gemeinsame Stellungnahme, die sie an die Diözese Innsbruck und die Ordenskonferenz Wien schickten. „Als Jesuiten sind wir in Verbindung mit vielen Menschen, und wir kennen ihre Sorgen. Wir möchten, dass die katholischen Einrichtungen wirklich hilfreich für die Menschen sind – und dazu braucht es Erneuerung. Darum beteiligen wir uns am Synodalen Prozess,“ erklärt Christian Marte SJ die Stellungnahme.

Die Patres betonen, dass es nicht um die Kirche, „sondern um die Menschen, für die wir da sind“, gehe. Deswegen unterscheiden sie zwischen zwei Aufgaben der Kirche: zum einen der Dienst am Menschen für die Sache Jesu und zum anderen, eben jene überhaupt zu ermöglichen. Dafür benötige es folgende Erneuerungen: Frauen in höchste Leitungsfunktionen berufen, Qualitätsstandards in der Seelsorge festlegen, neue Leitungsausbildung erarbeiten, der Kirchenbeitrag solle neu gedacht und die digitale Kommunikation ausgebaut werden. Nicht zuletzt soll das Kirchenrecht überarbeitet werden. Das Jesuitenkolleg fordert, dass die Amtszeiten von Bischöfen und anderen Führungskräften befristet sowie neue Formen von Weihen und Ämtern ausgearbeitet werden.

Viele Dinge in deutschsprachigen Diözesen und Orden könnten die lokalen Kirchen selbst erneuern, in eigener Verantwortung und gut im Rahmen des Kirchenrechts, erklärt Christian Marte SJ. „Da gehört vor allem die Frage der Qualität in der Seelsorge dazu. Im Synodalen Prozess geht es aber um Kulturentwicklung. Das ist mehr als nur Organisationsveränderung. Kulturentwicklung braucht Zeit, gutes Zuhören und Aufmerksamkeit für die Wirklichkeit. Wer nur den Status quo bewahren will, wird unbeweglich.“ Für eine solche Kulturentwicklung empfiehlt die Stellungnahmen dem Synodalen Prozess vor allem das Geistliche Gespräch.

Der Vatikan hat zur Vorbereitung der für 2023 geplanten Bischofssynode einen weltweiten synodalen Prozess geplant: In mehreren Stufen, von den Diözesen über die Kontinente bis zur Bischofssynode selbst, sollen die Gläubigen und ihre Bischöfe beraten, was für die Kirche wichtig ist. Die Stellungnahme des Jesuitenkollegs Innsbruck will seinen Beitrag zu diesem Prozess leisten.

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