Irak: Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft

Pater Felix Schaich SJ macht derzeit sein Tertiats-Experiment beim Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS) im Nord-Irak. Das Tertiat ist der letzte Abschnitt der Ausbildung eines Jesuiten. In dieser Zeit machen Jesuiten sogenannte Experimente, also Zeiten, wo „experimentiert“, ausprobiert, entdeckt werden darf. In dieser Zeit im Tertiat leben und arbeiten Jesuiten in einem Kontext, in dem sie meist mit besonders vulnerablen Menschen, der sozialen Frage oder ähnlichen existenziellen Kontexten konfrontiert werden. Felix Schaich SJ wollte an den Ort, wo die Not von Geflüchteten wirklich greifbar ist. Ein Bericht aus dem Irak.

Die Flüchtlingsfrage ist neben der Corona-Pandemie und der Klimaveränderung eine der dringendsten Herausforderungen weltweit. Das gilt auch für die Europäische Union und uns in Deutschland. Prognosen gehen von steigenden Zahlen in den nächsten Jahrzehnten aus. Bilder aus Moria und gerade aktuell von den Canarischen Inseln lassen uns nicht unberührt.

Deshalb wollte ich in meiner Sabbatzeit und während des von meinem Orden vorgeschlagenen sozialen Experiment mir unbedingt vor Ort ein Bild von der Not Geflüchteter machen, in ihre Lebenswelt eintauchen und mich berühren und anrühren lassen; dort wo das Leid und Fluchtursachen nicht nur medial vermittelt, sondern sehr direkt gegeben sind.

Seit zwei Monaten arbeite ich als Jesuit mit unserem Flüchtlingsdienst  „Jesuit Refugee Service“ (JRS) im Irak. Dort ist er an drei Orten vertreten: Erbil, Qaraqosh bei Mossul und Sharya bei Dohuk. Diese Orte sind in der autonomen Region Nordirak/Kurdistan gelegen. Die dortigen Autoritäten ermöglichen eine relativ sichere Arbeit von NGOs wie dem JRS, im Gegensatz zum südlichen Irak, wo die Sicherheitslage angespannter ist.

Autor:

Felix Schaich SJ

Pater Felix Schaich SJ ist 2001 in die Gesellschaft Jesu eingetreten. Er absolvierte die ordensübliche Ausbildung in Philosophie (München) und Theologie (Rom). 2010 wurde er zum Priester geweiht. Ende 2012 wurde er Geistlicher Leiter der Ignatianischen Schülerinnen- und Schüler Gemeinschaft (ISG), einem ignatianischen Jugendverband am Canisius-Kolleg in Berlin mit insgesamt über 650 Mitgliedern. Derzeit leitet er die Zukunftswerkstatt in Innsbruck und ist Ansprechperson für Interessenten am Orden in Österreich.

Partner

Spenden

Das Magazin „Jesuiten“ erscheint mit Ausgaben für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Bitte wählen Sie Ihre Region aus:

×
- ×