#jesuitsforjustice: Engagement für Frieden, Solidarität und Klimaschutz
Die Welt ein Stückchen besser machen, angesichts einer Vielzahl sozialer und ökologischer Herausforderungen – dafür engagieren sich die Jesuiten in Zentraleuropa. Viele Menschen haben keinen Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung oder sauberem Wasser. Soziale Ungleichheiten nehmen zu. Millionen Menschen sind aufgrund von Kriegen, Verfolgung oder Umweltkatastrophen auf der Flucht. Klimaveränderungen führen zu extremen Wetterereignissen, die die Lebensgrundlagen von immer mehr Menschen bedrohen. Um „die Klage der Armen ebenso zu hören wie die Klage der Erde“, wie Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato si‘ auffordert, betreiben die Jesuiten verschiedene Organisationen, die sich für Frieden, Solidarität und Klimaschutz einsetzen.
Mit dem Hashtag #jesuitsforjustice vernetzen die Jesuiten in Zentraleuropa ab sofort ihre vielfältigen sozialen und ökologischen Initiativen. Der gemeinsame Hashtag soll für eine bessere Wahrnehmung des Engagements sorgen, das Bewusstsein stärken, gemeinsam unterwegs zu sein, und mehr Menschen zur Mitwirkung in den jesuitischen Organisationen und Initiativen ermutigen.
Ein Überblick über die Einrichtungen des Jesuitenordens, die sich sozial und ökologisch engagieren:
jesuitenweltweit
Als internationales Hilfswerk der Jesuiten in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterstützt jesuitenweltweit Partnerprojekte in der ganzen Welt im Einsatz für Entwicklung und Bildung, Glaube und Gerechtigkeit, Dialog und Frieden. Über den angeschlossenen Freiwilligendienst der Jesuiten – Jesuit Volunteers – wird der Einsatz von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in den Einsatzgebieten organisiert.
Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst engagiert sich in Deutschland und der Schweiz für Abschiebungshäftlinge und Menschen mit unsicherem oder ohne Aufenthaltsstatus. Die Einrichtung leistet Seelsorge und Rechtsberatung in der Abschiebungshaft und in Aufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende. In Bayern berät der JRS Gemeinden und Ordensgemeinschaften in allen Fragen rund um das Kirchenasyl. Politisch und gesellschaftlich gibt der JRS geflüchteten Menschen in der Öffentlichkeit eine Stimme und nimmt Stellung zu Entwicklungen in der Flüchtlingspolitik.
Jesuit Worldwide Learning (JWL) ist eine Organisation mit Sitz in Genf, die hochwertige Bildung für Menschen an den Rändern der Gesellschaft anbietet. Dies betrifft zum Beispiel Menschen in Flüchtlingsunterkünften, Krisengebieten oder in sonstiger Weise Benachteiligten. JWL bietet verschiedene Programme an, darunter berufliche Zertifikatsprogramme und Bachelor-Studiengänge, die in Zusammenarbeit mit Partneruniversitäten über eine eLearning-Plattform durchgeführt werden.
Ukama-Zentrum der Jesuiten für sozialökologische Transformation
Das Ukama-Zentrum in Nürnberg versteht sich als Think Tank, Bildungsstätte, Vernetzungsort für Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik und spirituelles Zentrum für Themen der Ökologie und Sozialen Gerechtigkeit. Unter dem Dach des Ukama-Zentrums finden Exerzitien ebenso statt wie Informationsveranstaltungen zu Kirchenasyl, Live-Konzerte oder das Projekt „Solidarische Landwirtschaft“.
Die vier Universalen Apostolischen Präferenzen (UAPs) bilden weltweit die Schwerpunkte für das Leben und die Arbeit der Jesuiten bis 2029:
1. Ein Weg zu Gott: Durch Unterscheidung und Geistliche Übungen Gott finden helfen. 2. An der Seite der Benachteiligten: Gemeinsam mit den Armen, den Verworfenen der Welt, den in ihrer Würde Verletzten auf dem Weg sein, gesandt zu Versöhnung und Gerechtigkeit. 3. Mit jungen Menschen: Jugendliche und junge Erwachsene bei der Gestaltung einer hoffnungsvollen Zukunft begleiten. 4. Für die Schöpfung: In der Sorge für das Gemeinsame Haus zusammenarbeiten.
Diese Schwerpunkte sind universal, sie gelten für den gesamten Orden weltweit, betreffen all unsere apostolischen Arbeiten und Werke. Die Herausforderung besteht darin, diese vier Präferenzen in jeder Sendung zu integrieren. Dies soll eine Transformation bewirken (in der Sprache der Kirche "Umkehr"): persönlich, gemeinschaftlich und institutionell.
Umwelt
Mit den Worten Laudato si‘, dem Sonnengesang des hl. Franz von Assisi entnommen, beginnt die gleichnamige Enzyklika von Papst Franziskus, mit der er an die gemeinsame Verantwortung aller Menschen für die Sorge um die Schöpfung erinnert. Wenn wir die Umwelt zerstören, dann zerstören wir auch die Beziehung mit dem Nächsten und damit unsere Beziehung zu Gott. Deshalb wollen Jesuiten „in der Sorge für das Gemeinsame Haus zusammenarbeiten“ mit allen, die „mit Sorge für alle“ auf unseren gemeinsamen Planeten blicken. Dabei geht es um den Aufbau alternativer Lebensmodelle, die auf dem Respekt vor der Schöpfung und einer nachhaltigen Entwicklung basieren, und um produzierte Güter, die, gerecht verteilt, für alle Menschen ein würdiges Leben auf unserem Planeten sicherstellen.
Flüchtlinge
Der Dienst am Glauben und die Förderung der Gerechtigkeit bilden den Kern der Sendung des Jesuitenordens. Zu dieser Neubesinnung nach dem II. Vatikanischen Konzil hat wesentlich der Generalobere P. Pedro Arrupe SJ beigetragen, für den als Zeugen des Atombombenabwurfs in Hiroshima der Dienst an den Leidenden ganz im Mittelpunkt stand. Als Jahrzehnte später die vietnamesischen "Boat-People" auf klapprigen Booten und Flößen ihr Land verließen, aber kein Land die Flüchtlinge aufnehmen wollte, rief P. Arrupe den Orden und seine Partner zur konkreten Hilfe auf und startete eine weltweite humanitäre Solidaritätsaktion. Daraus entstand im November 1980 der Jesuiten-Flüchtlingsdienst (Jesuit Refugee Service).