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Catholic Summer School: "Es war gigantisch"

St. Blasien – Im Schwarzwald gehen zwei „gigantische Wochen“ zu Ende, wie Pater Hans-Martin Rieder SJ die Catholic Summer School (CSS) beschreibt. Die CSS am Kolleg St. Blasien hat in den ersten beiden Augustwochen ihre überaus gelungene Premiere erlebt. Je eine Woche haben sich insgesamt 27 TeilnehmerInnen mit theologischen Fragen beschäftigt und über ihren persönlichen Glauben ausgetauscht. Gemeinsam waren wir wandern, schwimmen, im Kino und haben Gottesdienste gefeiert und gebetet.

Dabei war die Anreise für so manchen schon das erste Abenteuer: Bis von Hamburg, Bremerhaven und Köln kamen einige ins idyllisch gelegene St. Blasien! Da hatten es die TeilnehmerInnen aus der Schwarzwaldregion und der Schweiz deutlich näher. An der Altbaupforte angekommen wurden die TeilnehmerInnen herzlich begrüßt und – natürlich – obligatorisch auf das Corona-Virus getestet.

Doch nicht nur die TeilnehmerInnen, auch die ReferentInnen kamen aus allen Richtungen: Rom, Frankfurt, München, Innsbruck, Berlin - die Jesuitenpatres und eine Schwester waren von dem Konzept der CSS schnell überzeugt und haben sich auf den Weg gemacht, um den jungen Erwachsenen (18-28 Jahre) ein vielfältiges Seminarangebot zu bieten: Dabei wurden Grundlagen des katholischen Glaubens und der Ethik genauso unterrichtet, wie eine Einführung in die Trinität, das christliche Menschenbild, ethische Fragen am Lebensende oder das Verhältnis von Naturwissenschaft und Glauben. Oftmals war es nur ein erstes Eintauchen in die Thematik und doch wurden viele Fragen beantwortet und neue Perspektiven eröffnet. Die Workshops am Nachmittag behandelten Themen wie den Umgang mit Entscheidungsprozessen, die Biografie von Ignatius von Loyola oder auch eine Führung durch den einzigartigen St. Blasier Dom. 

Pater Axel Bödefeld SJ, einer der Dozenten, fasst seine Erfahrungen so zusammen: „Der Ablauf der Tage mit Vorträgen, Diskussionen und vertiefendem Gespräch in Kleingruppen hilft offensichtlich, eigene Fragen auszusprechen und ihnen nachzugehen. Der persönliche Glaube will ja verstehen und nicht den Kopf ausschalten müssen. Dabei berichten die Teilnehmenden, überwiegend Studierende, immer wieder davon, dass sie sich durch ihre religionskritische Umgebung herausgefordert und angefragt fühlen. Hinzu kommen eigene Fragen und persönliche Unsicherheiten. Da hat die Catholic Summer School ermutigende Anstöße und ein tieferes Glaubensverständnis vermitteln können: Durch Denken ebenso wie durch gemeinsames und persönliches Gebet.“

Das Kolleg bietet den perfekten Rahmen für eine solche Sommer-Schule: Die verschiedenen Räumlichkeiten einschließlich der Kapelle und der Sportstätten ermöglichen eine vielfältige Programmgestaltung, Unterkünfte und Verpflegung vermitteln eine Gastfreundlichkeit, in der man sich gut aufgenommen fühlt. Zuhören, Nachdenken und persönlicher Austausch werden hier ebenso gefördert wie gegenseitiges Kennenlernen, Spiel und Entspannung.

Trotz des gleichen örtlichen Rahmens hatten beide Wochen einen ganz eigenen Charakter – allein schon aufgrund des Wetters: In der ersten Woche gab es kaum eine Regenpause, so dass sogar die Schwarzwaldtour ins Kolleg verlegt werden musste; zwischen dem weitläufigen Speicher und dem Keller des Kollegs kommen allerdings auch einige Höhenmeter zusammen. Die zweite Woche hat uns hingegen mit schönstem Sommerwetter verwöhnt, so dass wir diese mit einem Freiluftgottesdienst zu Maria Himmelfahrt und einem leckeren Grillabend mit Sternschnuppenflug abschließen konnten. Gemeinsam hatten die beiden Wochen hingegen, dass alle Teilnehmenden mit einer sehr hohen Motivation und Freude unterwegs waren. Dies zeigte sich sowohl bei den Diskussionen in den Seminaren und der Tiefe der Gespräche in den Austauschgruppen, wie auch bei vielen Seelsorgsgesprächen mit den ReferentInnen, in den gemeinsamen Gebetszeiten und der Anbetung am Freitagabend, die auch die Möglichkeit für das Sakrament der Versöhnung bot. 

Miriam Mallek und Hans-Martin Rieder SJ, die Initiatoren und Organisatoren der CSS, sind im Rückblick sehr zufrieden und glücklich über den Verlauf und die Dynamiken, die sich in den beiden Gruppen und bei den einzelnen Teilnehmenden ergeben haben. Fotos und weitere Eindrücke der verschiedenen Tage finden sich auf dem Instagram-Account der CSS.

Die Frage nach der Zukunft der CSS ist übrigens auch schon geklärt: 2022 wird es in den ersten beiden Augustwochen wieder die CSS am Kolleg St. Blasien geben!

 Miriam Mallek und Hans-Martin Rieder SJ

Autor:

Hans-Martin Rieder SJ

Hans-Martin Rieder studierte Finanz- und Wirtschaftsmathematik an der TU München und arbeitete von 2006 bis 2009 im Risiko-Controlling der Bayern LB. Parallel dazu studierte er Philosophie an der Ordenshochschule in München. Im Herbst 2009 folgte der Eintritt ins Noviziat, gefolgt von einem zweijährigen Praktikum am Internat in St. Blasien. Das Theologiestudium absolvierte er von 2013 bis 2016 an der Gregoriana in Rom. Nach der Priesterweihe war er in Göttingen als Kaplan und in der Studentenseelsorge tätig. Nach seinem Tertiat in Portland/Oregon hat er im Sommer 2020 die Leitung des Jesuitenkollegs St. Blasien übernommen.

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